


BLOUSE „ALL EYES“ by HAND / S
origin
trade
change
embroidery by hand
Herkunft
Tausch
Änderung
handbestickt
Translation
“I'm angry that every time I walk out the front door, I raise my inner fists. Like in Muay Thai: always ready for an attack, always in an inner sparring stance.
Why? Because the patriarchy is everywhere outside. The best example: men who don't move out of the way on the street. I've had enough of it now, so I don't make space anymore. But for me, that means an internal struggle.
Step 1: Preparation.
As soon as I see a guy coming towards me from a distance, I prepare myself mentally. Eyes straight ahead (no eye contact, that might invite something, but don't look at the ground either, because that makes you look insecure). The closer we get, the wider I stand, the better I can assess: Will he make space or not (usually not).
Step 2: Action.
Now comes the critical moment: Do I go through with it? If so, that means physical contact, because as at least one elbow will touch the other person. In the less serious, but still unpleasant case, it means that I have let a strange man into my comfortable personal space. Urgh. Both are unpleasant. But I stood my ground. At least.
Step 3: Thoughts afterwards.
‘Or did I stand my ground at all?’ I think, maybe he was one of the very few okay men. Now the inner conflict between my (patriarchal-indoctrinated?) politeness and my anger at men who don't get out of the way begins.
An encounter like this sometimes stays with me all day.
Sometimes I wonder if it's worth it (and that makes me angry too).
Will the man reflect more on his position in the system because of it (probably not). Is it worth my peace of mind to be constantly angry, constantly in internal battle mode, fists raised, always expecting an attack?
I'll be honest, I waver so much, every time, between giving up and fighting. But too many have given up and too few have fought. So I fight.“
„Ich bin wütend darauf, dass ich jedes Mal wenn ich vor die Haustür gehe innerlich die Fäuste hebe. Wie beim Muay Thai: immer auf einen Angriff gefasst, immer die innerliche Sparring-Haltung.
Warum? Weil das Patriarchat draußen so allgegenwärtig ist. Das beste Beispiel: Männer, die auf der Straße nicht aus dem Weg gehen. Mittlerweile reicht es mir so sehr, dass ich keinen Platz mehr mache. Aber für mich bedeutet das einen innerlichen Kampf.
Schritt 1: Vorbereitung.
Schon wenn ich von weitem sehe, dass mir ein Mann entgegen kommt, bereite ich mich innerlich vor. Augen stur geradeaus (kein Blickkontakt, das lädt vielleicht zu irgendwas ein, aber auch nicht auf den Boden schauen, denn das wirkt unsicher). Je näher wir uns kommen, desto breiter mache ich mich, desto besser kann ich einschätzen: Wird er Platz machen oder nicht (meistens nicht).
Schritt 2: Aktion.
Jetzt der kritische Moment: Ziehe ich durch? Wenn ja, bedeutet das entweder Körperkontakt, weil mindestens ein Ellenbogen im Gegenüber landen. Im weniger schlimmen, aber dennoch nicht angenehmen Fall, bedeutet es, dass ich einen fremden Mann in meine komfortable Abstandszone gelassen hab. Urgh. Beides unangenehm. Aber ich hab mich behauptet. Immerhin.
Schritt 3: die Gedanken danach.
‚Oder habe ich mich überhaupt behauptet?‘, denke ich, vielleicht war es ja auch einer der sehr wenigen okayen Männer. Jetzt geht der innere Konflikt, zwischen meiner (vom Patriarchate anerzogenen?) Höflichkeit und meiner Wut auf Männer, die nicht aus dem Weg gehen, los.
So eine Begegnung begleitet mich manchmal den ganzen Tag.
Manchmal frage ich mich, ob es das wert ist (und auch das macht mich wütend).
Wird der Mann deshalb seine Stellung im System mehr reflektieren (wahrscheinlich nicht). Ist es meinen Seelenfrieden wert, ständig wütend zu sein, ständig in den innerlichen Kampfmodus zu gehen, Fäuste hoch, immer einen Angriff erwartend?
Ich bin ehrlich, ich schwanke so sehr, jedes Mal, zwischen Aufgeben und Kämpfen. Aber zu viele haben aufgegeben und zu wenige gekämpft. Also kämpfe ich.“



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